Neue Begegnungen sind etwas
Wunderbares: Sie können unglaublich bereichernd sein, aufregend, manchmal aber
auch schockierend. Meiner Meinung nach finden Begegnungen zwischen behinderten und nicht-behinderten Menschen in
unserer heutigen Gesellschaft viel zu selten statt. Obwohl wir ständig mit dem
Begriff INKLUSION
konfrontiert werden, wissen wir doch im Grunde genommen viel zu wenig darüber.
Fast jeder hat eine grobe Vorstellung von der Definition, jedoch was steckt hinter
diesem Wort? Wie können wir selbst zu einer verbesserten Inklusion beitragen?
Nur die
wenigsten von uns kamen jemals mit einem behinderten Menschen in Berührung. Wie
auch? Die Trennung in behindert und nicht-behindert ist immer noch in
unseren Köpfen verankert. Behinderte Menschen sind zum Beispiel aufgrund ihrer
Wohnsituation (in Behindertenheimen und ähnlichen Einrichtungen) von nicht-behinderten
Menschen isoliert. Manchmal begegnen wir einem Rollstuhlfahrer auf der Straße.
Aber sprechen wir ihn an? Fragen wir ihn, was ihm zugestoßen ist, warum er im
Rolli sitzt? Sicher nicht. Wir sind erstens viel zu schüchtern, wissen nicht,
wie wir mit solchen Begegnungen umgehen sollen. Und zweitens haben wir
eventuell auch Angst vor der Reaktion des Gegenübers: Will er oder sie
überhaupt auf die Behinderung angesprochen werden? Oder verletzt es die Person?
Ich glaube, dass
es Zeit für ein Umdenken in der Gesellschaft ist: Inklusion darf nicht erst in
der Politik, beispielsweise in der Bildungspolitik beginnen. Sie muss ihre
Wurzeln im Kleinen, im ganz Persönlichen haben: in netten, neuen Begegnungen.
Oder wie wäre es mit: „in einem Kinderbuch“? Ich habe Florentia verfasst, um auch die Kleinsten unserer Gesellschaft mit
dem Thema Inklusion vertraut zu machen und ihnen zu zeigen, dass behinderte
Menschen wie wir sind: Sie haben ähnliche Träume, Wünsche und Sorgen. Und auch
sie können spannende Abenteuer erleben. Die Hauptdarstellerin des Buches, Sophie,
die seit ihrer Geburt im Rollstuhl sitzt, erlebt in Florentia das Abenteuer ihres Lebens. Und das nicht alleine,
sondern gemeinsam mit ihrer (nicht-behinderten) Cousine Marieke und ihrem
Großvater Karl. Endlich steht sie einmal im Mittelpunkt. Nicht etwa, weil sie
durch ihren Rollstuhl auffällt wie ein bunter Hund, sondern weil sich Leonardo
da Vinci brennend für ihre Behinderung interessiert. Sie realisiert und
akzeptiert, dass die Behinderung ein Teil von ihr ist. Auch das ist eine
Botschaft von Florentia: Traut euch! Habt Mut! Ihr seid etwas wert!
Versteckt euch nicht!
Um diesen
Gedanken weiter zu tragen, organisiere ich momentan einen Malwettbewerb, der unter dem Motto „Begegnung zwischen behinderten und
nicht-behinderten Menschen“ steht. Teilnehmen dürfen und sollen (!)
sowohl nicht-behinderte als auch
behinderte Kinder zwischen 5 und 15 Jahren sowie Bewohner/innen bzw.
Besucher/innen von Behindertenwohnheimen, Förderwohnstätten und anderen
Einrichtungen (hier ohne Altersbeschränkung). Ich fände es
großartig, wenn sich möglichst viele Kinder und Jugendliche auf kreative Weise
mit dem Thema beschäftigen und Folgendes zu Papier bringen: Wie
fühlt ihr euch bei einer neuen Begegnung? Seid ihr schüchtern, neugierig? Wer
wagt den ersten Schritt auf den anderen zu? Außerdem können die jungen
Künstler Szenen aus Florentia malen. Alle Details findet ihr hier: http://florentia4kids.blogspot.de/p/blog-page_17.html.
Dort stehen euch auch Malvorlagen
zur Verfügung, die ihr als Hilfestellung nutzen könnt. Ein Video erklärt euch noch einmal alles im Detail. Zudem findet ihr
dort eine barrierefreie Hörfassung
des Aufrufs zum Malwettbewerb.
Zu guter Letzt
möchte ich natürlich auch von einer meiner Begegnungen berichten: Als ich eine
Mal-AG der Förder- und Wohnstätten Kettig
besuchte, um für meinen Malwettbewerb zu werben, begegnete ich Richard und
Jean. Die beiden sitzen im Rollstuhl und sind begeisterte Maler. Sie haben
wunderbare Bilder gemalt! Es war mir eine Freude, ihnen dabei zuzusehen. Sie
waren ganz begeistert von meinem Projekt. In ihnen habe ich zwei tolle
Jury-Mitglieder für meinen Malwettbewerb gefunden. Die Zeit mit ihnen verging
wie im Flug, weil sie unglaublich witzig waren und mir gebannt lauschten, als
ich ihnen von Florentia erzählte. Ich
freue mich riesig auf die Zusammenarbeit mit den beiden! Wir alle warten schon
gespannt auf eure Malbeiträge!
Alle, die an
diesem Malwettbewerb teilnehmen, tragen zu der Verbreitung des Inklusionsgedankens
bei. Inklusion kann nur gelingen, wenn wir ALLE an einem Strang ziehen. Also: Geh‘ ran: Inklusion geht JEDEN an!
Postet jetzt eure Begegnungen bei der Aktion Mensch: https://www.aktion-mensch.de/blog/beitraege/eure-begegnung-eure-geschichte.html
Postet jetzt eure Begegnungen bei der Aktion Mensch: https://www.aktion-mensch.de/blog/beitraege/eure-begegnung-eure-geschichte.html
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